Weltkatzentag: Kein Tag zum Feiern im Tierheim Berlin

Am 8. August ist internationaler Tag der Katze – für den Tierschutzverein für Berlin (TVB) Anlass, auf die Notsituation dieser Tiere aufmerksam zu machen.

Denn Grund zum Feiern haben die Berliner Samtpfoten nicht. Das vom TVB betriebene Tierheim Berlin versorgt momentan mehr als 550 Katzen, viele davon sind krank oder traumatisiert und oftmals in schlechtem Gesundheitszustand. Insgesamt hat das Tierheim dieses Jahr bisher mehr als 1.100 Katzen aufgenommen, allein fast 900 Tiere kamen als Fund, Sicherstellung oder Verwahrungen. Im Mutterkatzenhaus wurden seit Jahresanfang fast 140 Katzenkinder betreut sowie 35 Mutterkatzen. „Aktuell leben in unserem Mutterkatzen-Kind-Haus allein 60 Katzenbabies – das ist eine riesige zusätzliche Belastung für unser Team, auch wenn die Kleinen natürlich sehr niedlich sind“, so die TVB-Vorsitzende Eva Rönspieß.

Die Katzenkrankenstation ist mit ihren insgesamt mehr als 190 Plätzen ebenfalls fast komplett belegt. Hier sind die Tiere besonders betreuungsintensiv und müssen oft über Wochen behandelt werden. Was auffällt: Immer mehr sogenannte Qualzuchten müssen von uns behandelt und gepäppelt werden. Katzen mit Qualzuchtmerkmalen sind Tiere, denen aufgrund optischer Vorlieben der Menschen bestimmte Gendefekte angezüchtet werden, damit sie ein ganz spezielles Aussehen haben. Darunter sind vor allem viele Scottish Folds (Faltohrkatzen). Da diese Tiere aufgrund ihrer Zucht in der Regel schwere gesundheitliche Probleme haben, wie starke Schmerzen aufgrund von Knochenverformungen, sind wahrscheinlich die Kosten der Grund dafür, dass sie plötzlich heimatlos werden. „Wenn die Behandlung beim Tierarzt zu teuer wird, werden die armen Katzen kurzerhand ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen“, vermutet Eva Rönspieß.

Dazu kommt die Vermehrung unkastrierter Freigängerkatzen mit Straßenkatzen – von letzteren gibt es in Berlin geschätzt mehr als 10.000. Sie leben versteckt in Hinterhöfen, auf Friedhöfen oder Brachland, leiden an Hunger, Krankheiten und Parasiten. Obwohl finanziell am Limit, kümmert sich der Tierschutzverein für Berlin zusätzlich noch um die Straßenkatzen und verteilt für diese Tiere monatlich rund 8.000 Dosen Futter an ehrenamtliche Katzenschützer:innen. Außerdem werden jährlich über 1000 Katzen und Kater in der vereinseigenen Praxis kastriert und tierärztlich versorgt.  Deshalb sagt der Tierschutzverein für Berlin: Wer seine Katze liebt, kastriert! Lassen Sie Ihre Freigängerkatze kastrieren, wenn Sie es noch nicht getan haben – ein Routineeingriff, der viel Elend verhindern kann.

Das Tierheim Berlin freut sich über Spenden, um die inzwischen mehr als 1.500 Tiere versorgen zu können: www.tierschutz-berlin.de/spenden.